NIMA – Der Gluten-Sensor – REALTALK
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In diesem Beitrag geht es um meine Meinung zum Glutentester NIMA. Ich durfte dieses Gerät testen und teile hier meine Erfahrung und meine Einschätzungen ob das Produkt für Zöliakiebetroffene etwas bringt oder nicht.
Wer ist NIMA?
Doch zuerst, wer oder was ist NIMA überhaupt? NIMA ist der weltweit erste tragbare Gluten-Tester. Das kleine, dreieckige Gerät ist super designet und eignet sich durch seine Grösse auch zum mitnehmen in Restaurants oder auf Reisen. (Später mehr dazu)
Wie funktioniert NIMA?
Du kannst dein Essen, bzw. ein ganz kleiner Teil davon, in eine Kapsel füllen. Diese verschliesst du gut und steckst sie in den NIMA Sensor. In der Kapsel wird dann eine Flüssigkeit freigegeben, welche es ermöglicht das Lebensmittel nach Gluten zu untersuchen.
Nach rund 5 Minuten hast du ein Resultat. So schnell ging das noch nie.

NIMA kennenlernen
Ich habe schon vor Jahren das erste Mal von NIMA gehört. Das war damals in Amerika aufgekommen. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein solcher Test wirklich funktioniert und dir Sicherheit gibt.
Nun wurde ich persönlich kontaktiert und so offen und interessiert wie ich bin, sagt ich, dass ich NIMA gerne eine faire Chance gebe und ich es teste.
Kurz danach kam auch schon das Paket mit dem Sensor und den Kapseln, welche man separat dazukaufen muss.
Als ich ihn ausgepackt habe, fühlte ich mich wie bei einem Unboxing von Apple. Ein Erlebnis. Doch als ich die erste Karte sah, mit einer kleinen Anleitung kamen schon wieder die ersten Zweifel auf.

Facts zu NIMA
Der NIMA-Sensor kostet regulär rund 300€, da sind die ersten 12 Kapseln zum testen direkt dabei. Danach kostet ein 12er Pack Kapseln rund 55€. Hier kannst du ihn kaufen.
Dazu gibt es ein App, welches du mit deinem NIMA-Sensor verbinden kannst und dir alle Tests aufzeichnet.
NIMA verfügt über ein Akku und so kannst du ihn einfach mitnehmen.
Was NIMA NICHT testen kann
Denn da steht gross. „Das Gerät testet lediglich eine Lebensmittelprobe, nicht das gesamte Gericht.“ – Für mich heisst das schon, dass es für mich als Zöli nicht wirklich funktionieren kann, dazu müsste ich das ganze Essen testen.
Wo ich aber Einsatz sehen würde, bei einzelnen Lebensmittel.
Doch da kommt schon das Nächste. Denn folgende Lebensmittel kann NIMA nicht testen:
- Fermentierte Lebensmittel (Sojasauce/Bier)
- alkoholische Getränke
- auch ist es nicht für Medikamente oder Kosmetik validiert.
Na gut, da fällt schon einmal einiges Weg.
Das hat mich aber nicht vor einem kleinen Praxistest abgehalten.

Die ersten Versuche
Also habe ich mir 4 verschiedene Szenarien ausgedacht. Einmal eine Schokolade, bei der auf der Packung steht, es kann Spuren von Gluten enthalten, einmal glutenfrei gekennzeichnete Haferflocken, ein Salat, welcher ich mit Brotkrümel vermischt habe und Kokosmilch, in der ich ebenfalls glutenhaltige Krümel verteilt habe.
Test 1: Schokolade
Da habe ich also eine klitzekleine Menge an Schokolade, etwa in der Grösse einer Erbse, in die Kapsel gegeben. Diese habe ich in den NIMA gesteckt und auf Start gedrückt. (Die Bedienung ist kinderleicht)
Nach rund 5 Minuten das Ergebnis, glutenfrei. Super! Doch ich fühlte mich überhaupt nicht sicher, denn auf die ganze Tafel habe ich nur einen kleinen Teil getestet, da kann ich einfach Glück gehabt haben, das in diesem Teil nichts war…

Test 2: Kokosmilch mit Krümel
Deshalb wollte ich NIMA nochmals so richtig herausfordern. Da ich gerade keine Suppe bereit hatte, simulierte ich das. Etwas Kokosmilch in einer Schüssel, dazu Brotkrümel. Man sieht es von Auge klar, dass hier etwas nicht stimmt und es sehr wahrscheinlich Gluten enthält. Ich habe die „Suppe“ gut umgerührt und für den Test absichtlich geschaut, dass keine grossen Krümel in die Kapsel kommen.
Wieder kam das Resultat nach gut 5 Minuten. – Glutenfrei! Das hat mich zwar nicht verwundert, aber doch ganz klar die Grenzen von NIMA aufgezeigt. Wenn ich diese „Suppe“ nun doch gegessen hätte, dann wäre das im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose.

Test 3: Salat mit Brotkrümel
Geben wir NIMA doch noch eine Faire Chance sich zu behaupten. Auch eine Situation, die wir aus dem Alltag kennen. Ein Salat, der könnte mit Brotkrümel in Kontakt gekommen sein. In meinem Versuch war dies der Fall. Ich habe ihn gut gemischt und dann eine kleine Probe in die NIMA-Kapsel gegeben. Und siehe da, der Test war positiv, NIMA hat mich gewarnt.

Test 4: Haferflocken
Der letzte Test habe ich mit Haferflocken gemacht. Bestimmt eine grosse Herausforderung, doch wie soll man sonst glutenfrei und glutenhaltige Haferflocken, zum Beispiel an einem Hotel-Buffet, auseinanderhalten. Optisch keine Chance. Wie schlägt sich NIMA hier?
Dazu habe ich glutenfreie Haferflocken genommen, welche ich schon seit Jahren ohne Beschwerden esse, und auch offiziell getestet sind und das GF-Label haben.
NIMA testet und….. findet Gluten. Oh, das überrascht. Vielleicht einen Fehler, ich wiederholte den Test. Doch das Resultat bleibt gleich. Da war für mich der Fall definitiv und endgültig klar.
Was taugt NIMA wirklich?
In meinen Augen ist NIMA leider kläglich gescheitert. In meinen ersten 5 Versuchen lag er in meinen Augen 3x falsch. Das ist eine sehr schlechte Quote.
Ich habe ihn noch nicht ausführlicher getestet, aber das werde ich wohl auch nur noch aus spielerischer Neugier und nicht, weil ich ihm vertraue.
Bevor ich NIMA selbst getestet habe, konnte ich mir nicht so genau vorstellen, das es funktionieren kann. Jetzt weiss ich das es nicht funktioniert. Zumindest nicht für mich.
Rein der Fakt, dass du nur einen kleinen Bruchteil von der Menge deines Essens testen kann, ist Grund genug skeptisch zu sein. Da sehe ich auch den grössten Mangel. Du kannst von NIMA so nie 100%ige Sicherheit bekommen.
Mein Fazit
Für dieses Geld bekommt man definitiv mehr. Wenn ein einzelner Test schon gegen 4.50€ kostet und ich dann ein Resultat bekommen, bei dem ich nie sicher sein kann ob es wirklich stimmt und nur auf den getesteten Bruchteil der Mahlzeit eingeht, kann es für mich nicht funktionieren.
Dazu kommt, das NIMA mit den Einweg-Kapseln ein ziemlich viel Abfall mit sich bringt… Was ich persönlich auch nicht sehr angenehm finde.

Daher rate ich persönlich davon ab sich auf NIMA zu verlassen. Es bleibt wie immer nichts anderes übrig als sich auf seine eigenen Sinne zu verlassen und den Menschen vertrauen, welche dein Essen zubereiten.
Wer jedoch das nötige Kleingeld hat, es macht schon Spass ein kleines Labor bei sich Zuhause zu haben. Im Alltag fällt für mich NIMA jedoch durch.
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