Schlaraffenland Schweden – Reisebericht
Hej Hej
So langsam aber sicher geht der Sommer zu Ende. Ich hoffe du konntest in geniessen und hattest schöne Ferien. Für mich ging’s zum ersten mal in den Norden. Also so richtig nach oben, aber doch in den Süden. Also ähm ja. Südschweden!
Ein Roadtrip mit vielen Kilometer, atemberaubenden Landschaften und jede Menge Abenteuer. Natürlich komplett Glutenfrei!
Wieso Schweden?
Noch nie wurde ich öfters gefragt, wieso ich an den bestimmten Ort Reise wie in Schweden. Alle waren erstaunt das wir in den Norden kommen. Dabei hat es Schweden in sich. Neben den traumhaften Landschaften, die mir als leidenschaftlicher Fotograf das Herz höher schlagen lässt, ein Paradies für glutenintolerante Menschen.
Meine Schwester und ich haben beide unbedingt mal in den Norden wollen. So kam es nicht von ungefähr das wir unsern Wunsch erfüllten. Also ging’s los mit der Planung vor etwa einem Jahr. Da wusste ich noch nicht das ich tatsächlich Zöliakie habe. Umso glücklicher waren wir über unsere Entscheidung nach Schweden zu reisen.
Das beste an allem war es das wir, als wir im IKEA Restaurant über unsere Reise sprachen und merkten das es bestimmt sehr schwer werden wird in Schweden mehr als zwei Wochen glutenfrei essen zu können. Mit viel Zweifel zückt ich mein Handy tippte in Google
Glutenfrei Schweden ein und einer der erste Sätze die ich lese: “Schweden ist ein Paradies für Zöliakiebetroffene.” Huch das war ja noch mal gut gegangen. Ob es wirklich stimmt erfährst du beim weiterlesen.
Ready to take off
Ich habe selten so früh schon alle Unterkünfte und den Flug gebucht wie diesmal. Uns wurde gesagt Schweden und Sommer ist schwer, wenn man ohne Reservierungen ein Hotel sucht. Das ist wirklich so! Praktisch alles ist ausgebucht. Deshalb lieber zu früh als zu spät buchen.
Unser Flug ging nach Kopenhagen. Das ist wesentlich günstiger als nach Schweden zu fliegen. Auch das Mietauto ist schon fast geschenkt im Vergleich zu Schweden. Einzig die Brücke von Kopenhagen nach Malmö ist nochmals ca. 50€ extra pro Weg. Doch mit dem können wir leben. Von Malmö ging’s mit einem kurzen Stopp bei einem riesigen ICA Max nach Göteborg zum ersten Hostel.
Dieser erste Stopp um das nötigste an glutenfreier Ernährung im Auto zu haben war ein Abenteuer für sich. Im Vorfeld habe ich mich unter anderem hier schlau gemacht übers glutenfreies einkaufen in Schwenden. Der ICA Max wir dort als super angegeben.
Das ist er auch, wenn man das richtige Regal gefunden hat. Rund 10 Minuten haben wir vergebens ein glutenfreis Brot gesucht. Bis wir zufällig an den Traum eines jeden Zöli’s liefen. Ein riesiges Gestell voller glutenfreien Produkte. Alles was ein glutenfreies Herz begehrt an einem Ort. Das nötigste ist also gekauft. Vielleicht auch noch ein bisschen mehr 😉

Aussicht auf einen von Millionen von Seen
Göteborg, der erste glutenfreie Burger
In Göteborg angekommen hatten wir knurrende Mägen also ins nächst beste Thai Restaurant. WOK hiess es. Ein tolles Restaurant, eigentlich. Man kann seine Zutaten selbst auf einen Teller beigen und anschliessend dem Koch geben. Dieser kocht es auf einer riesigen Platte. Und bevor ich noch irgendwas sagen konnte knallte er auch schon irgendwelche Flüssigkeiten drüber. Ich nehme schwer an es war Soja-Sauce. Naja was lernt man? Bei all you can eat immer Vorsichtig sein wenn alles zusammen auf einer Platte gebraten wird. Zum Glück merkte ich nichts und wir konnten mit vollem Magen Göteborg besichtigen.
Wie soll ich sagen… ich hab schon spannendere Städte gesehen. Von lediglich einem Punkt aus sieht man die Oper, ein Dreimaster und den “Lippenstift”- Turm. Mehr muss man nicht gesehen haben. Zufälligerweise waren wir gerad an den Finalspielen des Gothia Cup vor Ort. Das ist ein riesen Junioren-Fussballturnier. Die ganze Stadt war voll mit jungen Fussballbegeisterten aus der ganzen Welt. Dies merkten wir auch als wir abends todmüde noch schnell im McDonalds ein glutenfreien Burger holen wollten. Nach langem anstehen war es sehr einfach einen glutenfreien Burger zu kriegen. Zurück im Hotel haben ich also in meinen ersten glutenfreien BigMac gebissen. Mhmmmm endlich mal wieder ein Burger und geschmeckt hat er auch super lecker. In Schweden gibt es in praktisch jedem Fast Food Laden glutenfreie alternativen. Crazy ich hoffe das kommt bei uns auch bald!! In Österreich, Spanien und zum Teil in Holland gibt es diese ja auch schon.

Der Lippenstift von Göteborg
Trollhätten, das Strassenfest
Am nächsten Morgen ging’s indirekt weiter nach Trollhätten. Vielleicht auch besser bekannt als Trollywood. Die schwedische Filmindustrie ist dort zuhause.

Glutenfreies Sandwich, ein Traum
Bevor wir aber dort ankommen haben wir ein Zwischenstopp in einem der unzähligen Naturparks gemacht.
Ein wirklicher Geheimtipp ist das kleine aber super nett eingerichtete
Brobacka Kaffestuga. Ein traumhaftes völlig glutenfreies Sandwich gönnten wir uns am Mittag. Zum Dessert ein göttlichen Choco-Ball. Nach dem Zwischenstopp ging es zügig nach Trollhätten, denn wir wollten um 15.00 Uhr das Spektakel sehen, welches uns nach Trollhätten verschlagen hat. Auf biegen und brechen waren wir kurz nach 15.00 Uhr dort wo wir sein mussten, doch nichts passiert. Hunderte, wenn nicht tausende von Leuten tummelten sich an einem riesigen Strassenfest. Doch wir wollten etwas ganz anderes sehen. Also abwarten. Um 16.00 Uhr haben sich schon ganz viele Menschen um uns herum angesammelt die ebenfalls das Aussergewöhnliche sehen wollten. Und dannging’s endlich los.
Jeeahh sowas sieht man echt nicht alle Tage oder?
Täglich gehen einmal die Schleusen auf und ein riesiger Wasserfall bahnt sich den weg durch das ausgetrocknete Bachbett. Das muss man sich anschauen wenn man in Trollhätten ist!
Danach sind wir noch ein bisschen durch die Stände des Fest geschlendert und haben von einer netten jungen Dame etwas in die Hand gedrückt bekommen, meine Schwester sagte schon das wir das nicht brauchen doch die Dame sagte das ist eine SIM-Card für Schweden sei. Eine was? Ja eine SIM-Card fürs Smartphone um gratis in Schweden telefonieren und surfen zu können. Na die nehmen wir gerne. Nach einem kurzen Talk mit der Dame wussten wir auch das es normalerweise nicht so kalt und windig ist im Sommer. Doch wir hatten nicht den besten Sommer erwischt. Leider.
Danach gab es noch ein kostenlosen Konzert von Zara Larsson. Das ist die schwedische Newcomerin mit ihrem Riesenhit
Uncover. Den kennst du bestimmt.
Schon wieder hatten wir Hunger und ich wollte ein Spiesschen mit Pommes. So im nachhinein war da, glaube ich, was in der Marinade beim Spiesschen. Naja kommt davon wenn man nicht nachfragt. Immerhin war’s lecker.
Lidköping, eines der schönsten Schlösser Schweden’s
Am nächsten Morgen machten wir unser eigenes Frühstück mit Eiern, Speck und glutenfreiem Brot. Danach ging’s weiter nach Lidköping. Da steht eines der schönste Schlösser Schweden, so sagt man. Das wollten wir sehen! Aber zuerst noch ein Besuch auf dem Hunneberg. Da haben wir auf einen Elch gehofft, doch dieser Wunsch blieb uns verwehrt. Ich wäre auf jeden Fall bereit gewesen ihn zu fotografieren.

Jep ich liebe es zu fotografiere.
Weiter in Lidköpping bei unserer Unterkunft angekommen, gab’s zu Zvieri einen mastigen Schockoladen-Honig-Irgendwas Dessert. Auch glutenfrei. Überall gibt’s was. Ein Traum!
Am Abend sind wir dann noch zu einem sehr kleinen Fischerhafen gefahren. Ein idyllischer Ort. Im Restaurant fragten wir nach den glutenfreien Menüs. Ohne zu zögern erklärte uns der Kellner was alles glutenfrei ist, in perfektem Englisch. Und das essen? delicious! Wirklich sehr fein. Ich hab kaum ein so guten Fisch gegessen. Noch immer war es taghell und wir gingen noch zum Wasserschloss. Leider spielte das Wetter verrückt, was keine Ausnahme bleibe sollte. Deshalb sind wir am folgenden Tag nochmals zurückgekehrt. Tatsächlich war das Wetter besser. Auch da gab’s im kleinen Restaurant Sandwich die sie extra mit glutenfreiem Brot machten. Herrlich. Ich entschied mich jedoch für ein kleines Zitronenküchlein auch welches auch super lecker war!

Das Wasserschloss

Köstlicher Dessert in Spiken

Das kleine Fischerort Spiken
So ging es immer weiter.
Karlsborg, Natur pur im Nationalpark
Da stand paddeln und wandern im Tiveden Nationalpark auf dem Programm. Wie bereits erwähnt spielt das Wetter in Schweden gerne verrückt. Fünf Minuten Sonne, fünf Minuten Regen. Und so weiter und so fort. Am besten wäre eine Sonnenbrille mit Scheibenwischern.
Auf den Ausflügen haben wir immer Sandwiches mitgenommen. Diese zu machen war einfach. Denn neben dem ICA sind auch die schwedischen Coop’s mit glutenfreien Produkten ausgestattet. Praktisch jeder Lebensmittelladen hatte glutenfreie Produkte. So das man alles findet was das Zöliakieherz begehrt. Sofern man das richtige Regal findet.
An den Abenden haben wir selbst gekocht was ebenfalls kein Problem ist.

Paddeln, etwas was man meiner Meinung machen muss in Schweden!
Stockholm, die überfüllte Hauptstadt
Vom Nationalpark in die Hauptstadt. Eine mehr als 3-stündige Autofahrt. Das geht nicht ohne Verpflegung. Diesmal kam der BurgerKing an die Reihe. Den auch der bietet in Schweden glutenfreie Burger an. Was ich krass finde, wie viele BurgerKings, McDonals weitere FastFood-Ketten es in Schweden gibt. Nunja mir soll’s recht sein, denn der BigTasty schmekte super.
Und die Mitarbeiter denken voll mit. Die Dame an der Kasse konnte nicht perfekt Englisch doch der Koch sagte das die frittierten Zwiebeln und die Sauce glutenhaltig sind. Er hat uns angeboten normale Zwiebeln und Ketchupt reinzupacken. Gesagt getan. Im Grunde kann man jeden Burger mit glutenfreiem Brot haben. Jedoch ist der Inhalt nicht immer glutenfrei. Das selbe war schon im McDonalds in Göteborg der Fall.
Gestärkt sind wir in der Hauptstadt angekommen. Das mit dem parkieren wollte nicht so recht funktionieren, denn unser Hostel war inmitten der Altstadt. Mit dem Gepäck quetschten wir und duch die mit Touristen überfüllten Gassen. Endlich da und schon wieder auf dem Weg um ein geeigneten Parkplatz zu suchen für unseren zweitägigen Aufenthalt. Uns wurde gesagt es gebe da ein Parkhaus in der nähe, leider mussten wir am folgenden Tag so früh auf die Fähre das das Parkhaus noch geschlossen gewesen wäre. Naja irgendwann hatten wir ein geeigneten Parkplatz gefunden. Und Stockholm habe wir auch schon fast gesehen.
Am Abend ging es entkräftet und eher zufällig in eine libanesisches Restaurant. Und ich sage dir wenn du noch nie libanesisch gegessen hast, tu es! Es ist seeeeehr lecker und glutenfrei. Nicht alles aber doch so einiges. Das Restaurant Underbar in Stockholm kann ich sehr empfehlen.

Libanesisches Essen in Stockholm
Am nächsten Tag ging es ins Fotografiska, dem Fotografiemuseum in Stockholm. Nach dem Rundgang im Restaurant war das erste mal das es nichts glutenfreies griffbereit hatten. Zwar wurde uns ein Salat angeboten, wir blieben jedoch lieber bei einem Kaffee. Den wir bei einem tollen Ausblick genossen. Das Cafe des Fotogeafiska hat eine der schönsten Aussichten in ganz Stockholm. Danach gings auf die Insel Djurgården. Auch dort gab’s glutenfreie Mittagsmenüs. Huch da kommt einiges zusammen. Magst du noch?
Super den jetzt kommt der Hammer. Dem Geldbeutel zuliebe wollten wir im Hostel Abendessen. Es hat ja eine Küche. Einfache Nudeln mit Zitronensauce. Easy.
Denkste. Im Hostel in der Küche suchten wir vergebens den Herd. Scheisse. Backofen, Mikrowelle, Toaster alles da nur der Herd fehlt. Eine Küche ohne Kochherd, Sorry das geht doch nicht? Aber wir waren kreativ. Wasserkocher an, Nudeln in die Schüssel und mit dem kochendem Wasser übergossen ab in den Backofen. Naja so wirklich fein wurde es nicht aber man konnte es essen. Und es hat funktioniert. So halb zumindest. Aber ne Küche ohne Herd…
Mein Tipp hier immer zuerst die Küche genau anschauen bevor man was kauft zum kochen. Wir standen auch schon im Schwarzwald in der Küche der Ferienwohnung und wollten Pizza machen, ohne Backofen, tendenziell eher schwer.
Zurück zu Schweden. Stockholm hat mich nicht wirklich sehr überzeugt. Zu viele Touristen und zu wenig aussergewöhnlich. Da sollte man mal in der Nebensaison hin!
Weiter ging’s früh morgens auf die Fähre nach Gotland.
Gotland, die Karibik im Norden

Karibik in Schweden, hat was oder?
Auf der Fähre gab es zwei Menüs glutenfrei. Und einen Karottenkuchen. Njamm der war lecker. In Gotland haben wir uns in Visby etwas kleines zum Mittagessen reingehauen. Auch auf der Insel gibt viele glutenfreie Sachen.
Visby war auch überfüllt mit Touristen und konnte uns daher auch nicht wirklich überzeugen, obwohl es eine schöne Altstadt hat. Das Wetter spielte wieder einmal verrückt und so sind wir nach einem Kaffee mit herrlichen Kokosballs verregnet im Auto angekommen.
Eingekauft musste auch noch werden also das machten wir auch noch. Wieder kein Problem. Hier war das Regal angeschrieben. Man müsste nur noch schwedisch lesen könne… GLUTENFRIA ist jedoch nicht so schwer.
Gotland ist wunderschön! Besonders Fårö die kleine Insel nördlich von Gotland. Ein Traum. Leider war das Wetter immer noch nicht viel besser und zu kalt um ins Meer zu springen. Eigentlich sind die Temperaturen um diese Jahreszeit mit Südfrankreich zu vergleichen, sagte man uns. Dieses Jahr war eine Ausnahme.
Naja das Wetter können wir ja bekanntlich nicht ändern und schlechtes Wetter gibt’s ja auch nicht nur schlechte Kleidung. Gutes Stichwort. Meine beiden Pullis waren ein bisschen knapp berechnet…

Der wohl berühmteste Stein in Farö
Zurück zum essen. Die Küche in der Jugi war toll, weshalb wir viel “Zuhause” kochten. Für unterwegs haben wir uns Brötchen gemacht. Ein Traum sind die Brötchen von Fria.
Fast überall in den Restaurants gibt es irgendetwas glutenfreies.
Wieso das so ist erzählt uns Vegar. Er ist einer der besten Köche Schwedens oder so (er kann echt gut kochen!). Seit kurzem hat er ein eigenes kleines Restaurant südlich von Visby in Gnisvards. Gleich wie der Ort heisst das Café/Restaurant Gnisvards Venner.
Vegar kenne ich durch eine gemeinsame Bekannte. Kurz nach 17.00 wollten wir lediglich ein Kaffee trinke da wir wussten das es kaum Platz hat um ein Tisch zu bekommen. Da war schon einiges los. Vegar hatte kaum Zeit, hat uns aber erzählt das er ausschliesslich mit Maismehl kocht. Somit ist alles glutenfrei. In Schweden isst rund 18% der Bevölkerung glutenfrei. Zwar sind nicht so viele Zölis jedoch verzichten auch viele aus Prinzip auf Gluten. Weiter sagt Vegar das knapp 30% seiner Gäste glutenfrei bestellen. Was sich wie erwähnt erübrigt, da alles glutenfrei ist. Neben dem glutenfreiem kocht Vegar auch mit biologischen Produkten. Und das macht er aussgezeichnet. Es war ein Traum, obwohl das Restaurant voll war, lud uns Vegar ein an der Bar zu essen, was wir nicht ablehnen konnten.
Also wenn du auf Gotland bist und hunger hast, was ja durchaus vorkommen kann, dann ist ein Besuch bei Vegar mehr als nur zu empfehlen. Reserviert lieber ein Tisch, denn das Restaurant läuft super und Vegar bringt’s kaum übers Herz jemanden kein Tisch geben zu können. Deshalb reserviert im voraus.
Nach den Besuch bei Vegar ging’s am nächsten Morgen schon wieder weiter nach Öland. In den 4 Tagen auf Gotland haben wir schon so viel gesehen, um bestimmt noch einmal im Leben zurück zu kehren. Ein wirklich schöner Fleck auf dieser Erde!

Felsenküste in Gotland
Öland und die komischen Bäume
Auf der Fähre von Visby nach Oskatshamn gab es die selben Meüs wie beim hinweg. Zwei Stunden Autofahrt trennten uns noch vom nächsten Schlafplatz. Da die Rezeption erst um 17.00 Uhr geöffnet hat, sind wir direkt weiter zum Trollwald, der Grund für den Abstecher nach Öland. Und dieser Wald hat es in sich. Ein schöner Wanderweg knapp 4km, wenn man die grosse Runde dreht. Vorbei am Meer, zum Schiffswrak, welches 1642 an Weihnachten gestrandet ist, bis hin zur über 800 jährigen Eiche.
In diesem Wald werden, wie so oft in Schwede, die Bäume so gelassen wie sie die Natur haben will. Nur der Weg wird von umgefallenen Bäumen freigeräumt, ansonsten ist die Natur noch Natur. Das sieht man besonders gut in der Nähe des Meeres. Durch den Wind sind alle Bäume etwas verrenkt. Daher hat der Wald auch seinen Namen.

Der älteste Baum auf Öland, er ist über 800 Jahre alt.
Malmö, klein aber OHO
Der letzte Stopp in Schweden war also Malmö. Die drittgrösste Stadt des Landes wird meiner Meinung nach ein bisschen unterschätzt. Ich bin nicht der grösste Fan von Weltmetropolen wie Stockholm oder Kopenhagen, da kommt Malmö eben gerade gelegen. Der wunderschöne, alte Stadtkern, vereint mit moderner Architektur haben es mir angetan. Wir sind etwas ausserhalb im Hotel gewesen und zu Fuss an einem schönen Park in die Stadt gelaufen. Malmö ist klein und doch noch weitläufig. Am Westhafen ist das wohl bekannteste Gebäude von Malmö, der Torso-Tower.
Übrigens auf dem Weg von Öland nach Malmö haben wir uns in einem IKEA Restaurant verstärkt. Ich muss sagen das ist wie bei uns in der Schweiz. Die blaue Wellblech-Fassade, das Labyrinth und die Fleischbällchen. Natürlich gabs auch was glutenfreies. Einziger unterschied, die Leute verstehen was sie einkaufen. 😉
In Malmö selbst habe ich mich mir in einem kleinen Restaurant, das mehr eine Bar war, eine Portion Pommes gegönnt, meine Schwester ein Glas Rotwein. Bezahlt haben wir für den Rotwein mehr als doppelt so viel wie für die Pommes. Man merke, Alkohol in Schweden ist sauteuer.
Der letzte Tag in Schweden begann, wie könnte es anders sein, mit dem Frühstück. Das erste mal waren wir in einem Hotel, welches nicht nur ein B&B oder ein Hostel war sonder eins mit richtigem Büffet. Und da gab es ein ganzen Ecken mit glutenfreien Produkten. Auf Anfrage gab es auch noch frisch aufgebackene Brötchen. Mhmm waren die lecker. Das Tüpfchen auf dem i bevor es via Emporia, einem architektonisch ausgefallenem Einkaufszentrum, auf Dänemark ging.
Kopenhagen, überall Design und Velo’s
Wieder zurück in Kopenhagen sind wir als erstes zum grössten Hotel Skandinaviens. Und das hat es in sich. Um uns von den vielen Kilometer in Schweden ein bisschen zu erholen gönnten wir uns zum Abschluss zwei Nächte im Bella Sky. 20. Etage, wunderbare Aussicht über den neuen Stadtteil. Ach wie ich die Höhe liebe. Kurz ausgeruht und dann mit der Metro in die Stadt. Nach ein bisschen Regen und der Innenstadt haben wir ein Burger mit Pommes verdient. Auch hier, glutenfrei! Im Cock’s and Cows gibt’s die riesigen Burger für einen kleinen Aufpreis glutenfrei. Noch etwas besser als McDonalds und BurgerKing.
Am zweiten Tag wagten wir uns auf das Velo. Nicht ganz ungefährlich, wenn wir uns den Velo-Verkehr in der dänischen Hauptstadt anschauen. Zuerst ging es jedoch in die weniger intensiv befahrene Aussenstadt. Architektur und Design soweit das Auge reicht. Für mich, der in der Lehre zum Hochbauzeichner ist, ein Traum. So viele architektonische Kunstwerke, einzigartig. Die Dänen achten schon auf das Auge.
Dann aber rein ins Chaos. Rund herum Velos, von rechts, von links. Irgendwann gar kein Problem mehr. So schwer ist das gar nicht, es macht sogar richtig Spass. Mit dem Velo ist man natürlich auch ein bisschen schneller unterwegs. Nyhavn, die kleine Meerjungfrau, die übrigens ein Witz ist, und auch die Oper. Dies und noch ein bisschen mehr haben wir gesehen. Am Nachmittag stand dann Strand auf dem Programm. Noch immer war es etwas zu kalt um ins Meer zu gehen.

Mit dem Velo unterwegs, im Hintergrund unser Hotel, kaum zu übersehen.
Jetzt hatten wir das erste mal ein bisschen mühe etwas glutenfreies zu finde. Am Strand gab es nur Glace und irgendwelche Brötchen. Deshalb sind wir in den Lidl auf der anderen Strassenseite und da haben wir auch noch glutenfreie Produkte gefunden und mussten nicht verhungern.
Am Abend, wieder im Hotel sollten wir zwischen drei Restaurants aussuchen können. Sollten, denn eines war für die Bogenschützen, welche im Hotel stationiert waren, da zu diesem Zeitpunkt gerade die Weltmeisterschaften in Kopenhagen statt fand, reserviert. Das zweite war aus irgend einem Grund geschlossen und die Sky-Bar im 23. Stockwerk servierte nur Drinks und kleine Snacks. Da bleib also nur noch die Bar am Eingang. Da gab es auch nicht mehr eine grosse Auswahl, doch die Pommes und der Salat gibt’s glutenfrei. Ich will ja nicht klagen, ich mag Pommes ja sehr gerne, doch so wirklich Lust hatte ich nicht mehr drauf.
Da wir keine andere Wahl hatten assen wir also Pommes und Salat. Und ich sage dir die Pommes waren lecker, ich hätte eine zweite Portion verschlungen, wäre mein Bauch nicht schon so fast geplatzt. Herrlich. Kopenhagen ist ja bekannt für seine Pommes sagte man mir, jetzt weiss ich auch wieso.
Der letzte Tag, der immer noch mit Frühstück begann, war gekommen. Ach ja, das Frühstücksbüffet im Bella Sky war zwar gross doch für Glutenintolerante etwas spärlich im Vergleich zu Schweden. Immerhin ein paar Cracker, ein Müsli und halt viele Früchte.
Für den Abschluss ging’s noch in den Schlosspark und in den Botanischen Garten.
Ach ja in den unzähligen SevenEleven Märkten gibt es superleckere Paleo-Nussmischungen. Ebenfalls gibt es Paleo-Sandwich, Müsli und Salate, die wir jedoch nicht probierten. Paleo ist ja immer glutenfrei. Also auch für zwischendurch gibt’s eine super Lösung in Kopenhagen.
Am Flughafen haben wir unerwünscht viel Zeit verbracht, da unser Flugzeug zurück nach Zürich fast 2 Stunden Verspätung hatte. Deshalb haben wir noch das letzte Geld ausgegeben und uns mit Süssigkeiten eingedeckt. So merkten wir das Bounty’s ja glutenfrei sind. Mit M&Ms und Kopfhörer auf verging die Zeit und wir landeten wenige Minuten vor der Nachtsperre des Flughafen Zürich als letztes Flugzeug an diesem Tag. Crazy Life, nach ein paar Stunden Schlaf rufte die Arbeit schon wieder.
Fazit
Ach du Sch***, wir haben soooo viel erlebt in diesem Sommer. Das ist nur ein Teil meiner Eindrücke. Zusammenfassend kann ich sagen, wenn du genügend Geld beiseite hast, die Natur liebst und Zöliakie hast, wird es kein besseres Land als Schweden geben.
Wenn du in einem Land bestimmt keine Probleme bekommst um glutenfrei zu leben, dann in Schweden.
So genug geschrieben, das war’s von mir, für heute zumindest, die nächsten Reisen sind schon wieder in Planung. Wenn ich nur mehr Zeit und Geld um zu reisen habe… Fliessig Sparen dann funktioniert es schon irgendwie.
Wenn du noch Fragen hast oder weiter Tipps möchtest von Schweden schreib mir eine Mail oder hier in die Kommentare. Ich freue mich.

Eine Reise die ich so schnell nicht wieder vergessen werde!
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