Wie du besser mit der Zöliakie umgehst
Wenn ich einmal zurückblicke auf meine Zeit seit der Diagnose, dann muss ich sagen, da hat sich einiges getan wie ich mit der Zöliakie umgehe…
Deshalb möchte ich dir in diesem Post etwas Mut zusprechen. Gerade wenn du die Diagnose vielleicht noch nicht so lange hast. Aber auch wenn du sie schon lange hast, aber noch nicht so richtig damit zurechtkommst.
Fangen wir von vorne an. Du kommst aus dem Zimmer vom Arzt, der dir soeben deine Diagnose Zöliakie gegeben hat. Okay, vielleicht weißt du ja schon etwas darüber, vielleicht hast dir der Arzt schon ein paar Dinge erklärt. Doch du bist wahrscheinlich total überfordert.
So viele Dinge die man nicht mehr essen kann, was zum Teufel kann man dann noch essen? Fragen über Fragen. Man ist am Boden zerstört. Keine Pizza, keine Nudeln, kein Brot, Burger, Kuchen, Kekse, nichts mehr was lecker ist.
Genau so ging es mir auch. Und es hat auch was. Bevor man wirklich sieht was man noch essen kann, sieht man zuerst einmal alles was man nicht mehr essen kann. Und davon gibt es doch sehr viel.
Opfer oder Macher?
Doch was dann passiert, dass liegt in deiner Hand. Wirst du ein Opfer deiner Diagnose? Siehst du alles Schlechte, alles was du nicht mehr essen kannst?
Oder konzentrierst du dich eher auf das Gute und wirst zum Macher? Suchst du Lösungen oder denkst du in Problemen?
Verstehe mich nicht falsch, ich möchte niemanden hier schlecht hinstellen, ich möchte dir nur die Möglichkeit geben, deine Situation zu überdenken. Und ich bin überzeugt das hier schon ganz viel Macher diese Zeilen lesen.
Das Opfer der Diagnose hat ein anstrengendes, doofes Leben. Es hat keine Lust mehr mit Freunden etwas zu unternehmen, weil man könnte ja etwas erwischen. Es geht immer vom worst case aus? (und wenn, was wäre das…?)
Der Macher nimmt sein Leben in die Hand und entscheidet selbst, was er noch macht und wie er mit der Diagnose umgeht. Einfach gesagt, er findet Wege, wie man das Leben auch mit der Zöliakie wunderbar geniessen kann.
Wir sind uns glaube ich einig, es ist schöner ein Macher zu sein als ein Opfer der Diagnose? Doch so einfach ist das nicht. Denn als Opfer ist es sehr gemütlich, man muss sich um nichts bemühen, wird bemitleidet und kann in seiner Komfortzone bleiben.
Als Macher ist genau das Gegenteil der Fall. Man will weder bemitleidet werden, noch als „Kranker“ bezeichnet werden. Aber man muss auch etwas dafür machen. Man muss Dinge tun, die man vielleicht bisher nicht gemacht hat.
Möchtest du ein Macher werden? Dann lies jetzt weiter, ich habe dir ein paar Tipps wie es für mich funktioniert hat ein Macher zu werden und auch jetzt noch zu sein. Das kann für dich auch funktionieren, vielleicht muss man da auch ein paar Anpassungen vornehmen. Aber du bekommst eine Idee wie es ungefähr klappen könnte.
Willst du ein Opfer deiner Diagnose bleiben, dann komm nächste Woche zurück.
Wie du zum Macher wirst
Nun, das ist vielleicht nicht so einfach wie du dir das jetzt vorstellst… Es war auch bei mir einen Weg, den man gehen muss.
Als erstes ist es in meinen Augen sehr wichtig, dass man die Diagnose akzeptiert. Es darf dir keine Rolle spielen ob du dich jetzt glutenfrei ernähren musst oder nicht. Es soll dir auch leicht fallen dich glutenfrei zu ernähren. Also nicht immer diese Sprüche: „Ach ich hätte jetzt so gerne ein Brötchen“ oder „Oh eine richtige Pizza wäre jetzt auch wieder mal was“. Was bedeutet überhaupt richtig? Ist eine Pizza mit Weizen richtig und eine glutenfreie falsch? Wer hat das gesagt, in welchem Lösungsbuch steht das?
Also, es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur die für dich richtige Ernährung. Wenn du Zöliakie hast, ist diese glutenfrei.
Dann ein fast so wichtiger Punkt ist die Dankbarkeit.
Sei dankbar für alles was du hast. Das du weißt, dass du Zöliakie hast, aber vor allem, sei dankbar für all die tollen Produkte die du hier kaufen kannst.
Bei uns gibt es Essen im Überfluss! Das ist ein riesiges Privileg. Sei dir das bitte für eine Sekunde bewusst. So viele Menschen auf dem ganzen Planeten wären über nur ein glutenfreies Brötchen so happy und würden es ohne zu zögern essen.
Und vielleicht als dritter Punkt, suche immer nach Lösungen und gehe auch einmal einen Kompromiss ein. Wie ist es trotzdem Möglich in einem Restaurant etwas glutenfreies zu essen? Na dann nimmt man halt einfach einen Salat oder ein Stück Fleisch mit Gemüse. Da ist meistens nichts dabei. Es muss doch nicht immer glutenfreie Nudeln mit glutenfreiem Schnitzel geben.
Kurz gesagt, deine Ansprüche etwas senken und (das sind wir wieder beim 2. Punkt) dankbar sein, dass du überhaupt etwas zum Essen hast.
Wenn du diese drei Punkte anwendest, dann wirst du bald einfacher mit deiner Diagnose Zöliakie umgehen können und entsprechend einfach durchs Leben kommen.
Hier nochmals die 3 Tipps zusammengefasst:
- Akzeptiere die Diagnose
- Sei Dankbar für alles was du noch essen kannst
- Suche nach Lösungen und gehe auch mal Kompromisse ein
Mich nimmt es wunder, wer von euch diese Punkte schon anwendet und wer schon gut mit der Zöliakie zurechtkommt. Bist du schon einen Macher oder siehst du dich noch mehr als Opfer deiner Diagnose?
Diskutiere gerne mit mir auf den Social Media Kanälen oder auch hier in den Kommentaren oder gerne auch per Mail an silvan@glutenfreiewelt.ch
Wir lesen uns nächste Woche wieder. Bis dann machs gut.
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